In diesem neuen und vielversprechenden politischen Umfeld stelle ich fest, dass sich beide Parteien öffentlich zu dauerhaftem Frieden und dauerhafter Aussöhnung bekannt haben.
Die Staats- und Regierungschefs waren kaum ihre Glückwünsche losgeworden, da zogen Experten und Diplomaten hoffnungsvolle Strategiepapiere aus der Tasche, um die transatlantischen Beziehungen wiederzubeleben.
Brinkmann: Ja, und wenn Sie sich da Deutschland angucken: Stimmt Sie das in irgendeiner Weise hoffnungsfroh, wie die Situation jetzt hier gerade bewältigt wird?
Erstmal war da viel Hoffnung und dann wurde natürlich auch darüber diskutiert, wie sich Syrien unter der Führung der neuen Machthaber, der islamistischen HTS, entwickeln kann.
Aber gegen Ende dieses ersten, hoffnungsvollen Jahrzehnts drehte sich der Wind aus Europa – als Nicolas Sarkozy in Frankreich an die Macht kam, das war der Wendepunkt.
In ihnen stand nicht nur geliebte Vergangenheit wieder bezaubernd auf: Kindheit und Mutterliebe, strahlend goldener Lebensmorgen; es schwang in ihnen auch drohende, versprechende, lockende und gefährliche Zukunft.
Initiativen wie das Ocean Cleanup Project, bei dem gigantische, treibende Barrieren im Great Pacific Garbage Patch den Plastikmüll einfangen und sich dabei die Strömungen zu Nutze machen, sind ebenfalls sehr vielversprechend.
Wenn ich kurz sagen darf, ich habe selbst erlebt 2004, die Zeit der großen Hoffnung, dass – in der Türkei und für Europa – dieser Prozess der Annäherung wichtig ist.